Slawenzeitlicher Einbaum getauft und erfolgreich erprobt

23.03.2018

Bei der “Archäotechnica” im Brandenburgischen Landesmuseum, die in diesem Jahr unter dem Motto “Handwerk” stand, absolvierte der Nachbau des slawenzeitlichen Einbaums von Ziesar seine erste Probefahrt. Unter großer Medien- und Öffentlichkeitsbeteiligung paddelten die Kanutin und mehrfache Olypiasiegerin Birgit Fischer zusammen mit der Drachenbootfahrerin Jaqueline Schuster aus Berlin und der Archäologin Dr. Johanna Brabandt-Behnke aus Halle das Boot auf dem Stadtkanal unterhalb des Museums. Birgit Fischer attestiert dem Einbaum eine gute Lage im Wasser.

Im Zuge der Veranstaltung tauften Frau Karin Melzer vom MWFK und Prof. Schopper das Boot auf den Namen Hodica – natürlich nicht mit Sekt, sondern zeitgemäß mit Met. Hodica ist eine aus den Quellen des 10. Jh. bekannte Tochter eines Slawenfürsten und der Schwester des Oldenburger Bischofs Wago. Ihr Vater war zum Christentum übergetreten, Hodica selbst übte das Amt der Äbtissin des Nonnenklosters auf der Mecklenburg aus. Die Familie steht für den Transformationsprozess, der im Gebiet des heutigen Ostdeutschlands im 10. Jh. einsetzt.

Der Einbaum wird voraussichtlich beim Kanumarathon am 17.9.2016 nochmals in Brandenburg an der Havel präsentiert, bevor er an seinen endgültigen Bestimmungsort – die Burg Ziesar – überführt wird.