Braunkohlenarchäologie

Braunkohlenarchäologie

Im Süden des Landes, in der Niederlausitz, finden seitens des BLDAM Ausgrabungen an den beiden Tagebauen Jänschwalde und Welzow-Süd statt. Diese werden dem Denkmalschutzgesetz entsprechend vom Bergbauunternehmen LEAG, weitere im Rahmen der Bergbausanierung erforderliche archäologische Untersuchungen durch die LMBVmbH finanziert.

Mittelalterliche Pflug- u. Wagenspuren unter einer Düne, Tagebau Welzow. © V. Matternja, BLDAM

Der völlige Verlust ganzer Gebiete wird über die Dokumentation einzelner Bodendenkmale hinaus zur Erforschung der über Jahrtausende gewachsenen Kulturlandschaft genutzt. Dabei lässt sich anhand der Geländeposition der je Quadratkilometer bis zu 15 Gräber oder Siedlungen von der Stein- bis zur Eisenzeit die Klimaentwicklung rekonstruieren.

Ringgräben von Holzkohlemeilern (17.-19. Jh.) bei Jänschwalde. © H. Rösler, BLDAM

Einen Schwerpunkt bildet die bronzezeitliche Lausitzer Kultur mit interessanten Grabhäuschen. Die flächendeckend auch unter den Kiefernwäldern und Sanddünen liegenden Ackerstrukturen des Mittelalters, Grenzmarkierungen oder historische Handelswege wie die „Zuckerstraße“ können nur in Ausschnitten untersucht werden. Den ältesten Funden Brandenburgs, den Jagdplätzen des Neandertalers bei Jänschwalde vom Ende der vorletzten Eiszeit vor 128.000 Jahren, stehen archäologisch dokumentierte Hinterlassenschaften des ursprünglichen Braunkohlenabbaus unter Tage vom Anfang des 20. Jahrhunderts bei Welzow gegenüber.

Leiter: Dr. Joachim Wacker