Sensationelle Zeichnung von Erich Mendelsohn in Luckenwalde aufgetaucht

17.12.2019

In Luckenwalde (Landkreis Teltow-Fläming) wurde kürzlich ein überraschender Fund gemacht: eine Originalzeichnung von 1920 tauchte in noch nicht inventarisierten Altakten des Heimatmuseums Luckenwalde auf – die dem Architekten Erich Mendelsohn zugeschrieben wird.

Bei Recherchen zur Industriegeschichte der Stadt stießen Mitglieder des Vereins ‚Luckenwalde.Lebendig.Gestalten!‘ auf das Kunstwerk. Sie  kontaktierten daraufhin den Brandenburgischen Landeskonservator Prof. Dr. Thomas Drachenberg und baten ihn als Experten zur Baugeschichte der Moderne der Zwischenkriegszeit in Luckenwalde um eine erste vorläufige Einschätzung des Werkes.

Thomas Drachenberg bestätigt, dass es sich bei der ca. 27 cm x 37,5 cm großen, expressionistischen Zeichnung mit der für Mendelsohn typischen eindrücklichen Farbgebung um einen Entwurf einer Fabrik handelt, die an der Potsdamer Straße geplant war, jedoch nicht ausgeführt wurde. Diese Perspektive des Entwurf war bisher unbekannt. Der nicht realisierte Entwurf mündete letztendlich in ganz anderer Gestalt wenige Jahre später in der heute unter Denkmalschutz stehenden Hutfabrik der Firma Steinberg Herrmann & Co. in Luckenwalde.

Gefunden wurde das Kunstwerk in Altakten, die der Leiter des Heimatmuseums Luckenwalde, Roman Schmidt, vor 25 Jahren aus dem Archiv der ehemaligen Hutfabrik Steinberg rettete, kurz vor dessen Abriss. Diese Akten wurden noch nicht inventarisiert, die Mitglieder des Arbeitskreises waren die ersten, die diesen Aktenbestand sichteten und so diesen sensationellen Zufallsfund entdeckten.

Das Heimatmuseum Luckenwalde plant nun, diese Originalzeichnung in der ständigen Ausstellung zu präsentieren und damit der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

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