Arbeitsheft Nr. 59: Die Marienkirche auf dem Harlungerberg in Brandenburg an der Havel

 

Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum, Prof. Dr. Thomas Drachenberg (Hrsg.), Arbeitsheft Nr. 59

104 Seiten, 76 meist farbige Abb.
21 × 30 cm, Hardcover

 

Sandstein Verlag, Berlin 2020
ISBN 978-3-95498-590-6

Die Marienkirche auf dem Harlungerberg in Brandenburg an der Havel
Zur Baumotivation, Gestaltung und Nutzung eines zerstörten Hauptwerks branden­burgischer Architektur

von Vera Henze-Mengelkamp

Von der einstigen Marien­kirche auf dem Harlunger­berg in Branden­burg an der Havel zeugen nur noch bildliche und schriftliche Quellen sowie wenige bauliche Fragmente, da der im frühen 13. Jahr­hundert errichtete monu­mentale Bau 1722/23 im Auftrag des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. abgerissen wurde. Dieser Umstand gibt seit jeher Raum für zahl­reiche Spekulationen hinsichtlich der einstigen Gestalt und Bau­motivation. Die außer­gewöhn­liche zentralbau­artige Form, die zahl­reichen Treppen­aufgänge und Emporen sowie die erhöhte Lage werden in der Forschung häufig als Merkmale einer spezifi­schen Wallfahrts­architektur inter­pretiert, was der Marien­kirche gelegentlich den Titel der »frühesten Wallfahrts­kirche der Mark Branden­burg« einbrachte. Doch was versteht man eigentlich unter einer Wallfahrt? Gab es überhaupt Kirchen, die speziell für diese Nutzung geplant wurden? Wie plausibel ein Zusammen­hang zwischen Architektur und Funktion tatsächlich ist und ob es nicht auch andere Beweg­gründe für die Errichtung der Marien­kirche gegeben haben könnte, wird in der vorlie­genden Bau­monografie, die als Master­arbeit im Fach Kunst­geschichte an der Freien Universität Berlin entstand, ausführlich erörtert.