Arbeitsheft Nr. 62: Mehr als ein Kloster – die historischen Schichten der Choriner Kulturlandschaft

Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum, Prof. Dr. Thomas Drachenberg (Hrsg.), Arbeitsheft Nr. 62

104 Seiten, mit zahlreichen farbigen Abbildungen
21 × 30 cm, Broschur

Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2021     ISBN: 978-3-88462-408-1

 

 

 

 

Elisabeth Maßuthe, geb. Seel, hat sich mit ihrer Masterarbeit am Institut für Stadt- und Regionalplanung der Technischen Universität Berlin in vorbildlicher Weise der Erfassung und Darstellung der Landschaftsräume um das Kloster Chorin gewidmet. Sie zeigt auf, dass dessen Entwicklung dort seit vielen Jahrhunderten viele spannende Aspekte hat und vor allem wird von ihr herausgearbeitet, welche materiellen Zeugnisse diese Geschichte heute noch erlebbar machen. Es wird an diesem Beispiel auch deutlich, dass nach dieser Methodik weitere Landschaftsräume erfasst werden müssen.

“Landschaft ist dynamisch. Sie ist das Produkt aus den spezifischen naturräumlichen Gegebenheiten und dem darauf einwirkenden Menschen, in Abhängigkeit der jeweiligen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen befindet sich die Landschaft in einem ständig fortlaufenden Prozess. Das Phänomen des Landschaftswandels ist folglich keine neuzeitliche Erscheinung. Was sich allerdings seit Beginn des 20. Jahrhunderts verändert hat, ist das Ausmaß des Wandels. Bis zum 19. Jahrhundert entwickelte sich die Landschaft vor allem aditiv weiter. Bestehende Elemente wurden übernommen, erweitert oder einfach ohne Nutzung belassen. Das Ergebnis war ein Palimpsest aus diversen Zeitschichten, welches als Zeugnis historischer und gesellschaftlicher Prozesse von besonderem Wert war. In Form dieser überkommenen Elemente bleiben die Entwicklung der Landschaft und die damit verbundene kulturelle Entwicklung konserviert und somit als ein Gegenstand für die Forschung erhalten. […] Durch die neuen Maßstäbe und Zusammenhänge, die mit der Landschaftsnutzung des 20. Jahrhunderts einzogen, droht diese Vielschichtigkeit und damit auch der historische Wert des Landschaft jedoch zu verschwinden.”