Archäologie in Berlin und Brandenburg 2014

Die Bodendenkmalpflege in Berlin und Brandenburg reagiert meist unmittelbar auf das aktuelle Baugeschehen. Kurzfristig anberaumte Ausgrabungen unter hohem Termindruck erbrachten 2014 erneut spektakuläre Ergebnisse, wie beispielsweise die Aufdeckung eines mehrperiodigen Bestattungsplatzes bei Schmölln in der Uckermark. Die aufwendigen Steinpflaster erfreuten sich eines starken öffentlichen Interesses und zieren auch das Titelbild des neuen Bandes.

Neben den reinen Rettungsgrabungen stellt der Band Forschungsprojekte vor sowie Themen, die aus der ehrenamtlichen Bodendenkmalpflege resultieren. Die Tätigkeit der Ehrenamtlichen führte nicht nur zur Entdeckung zahlreicher neuer Fundplätze, sondern mit den „Waldlagern“ der Roten Armee sogar zu einer ganz neuen Denkmalgattung und lenkte den Blick der Forscher darüber hinaus auf eine bislang kaum bekannte und beachtete Form mittelalterlicher Stabketten. Einige Prospektionen, wie in Berlin-Marzahn und Berlin-Hohenschönhausen, waren von Baumaßnahmen veranlasst, andere, wie in Gortz und Freyenstein, universitäre Ausbildungsprojekte.

Zum Abschluss gekommen ist das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Projekt zur Auswertung der Grabungen in den Dörfern Horno und Diepensee. Gleich drei naturwissenschaftliche Beiträge, der Anthropologie, Archäozoologie und -botanik, beschäftigen sich mit Diepensee. Längerfristige Projekte stellen die Autoren zum Berliner Rathaus, in und um Potsdam, zur ältesten Eisengewinnung in Brandenburg und zu den mittelalterlichen Turmhügelburgen vor.