Feuer und Flamme – 30. Jahrestagung der Archäologischen Gesellschaft Berlin und Brandenburg e. V.

26.04.2024 | 18:45 bis 28.04.2024 | Senftenberg

Der Grabhügel von Seddin. Foto von D. Sommer, BLDAM.

Die 30. Jahrestagung der Archäologischen Gesellschaft in Berlin und Brandenburg e. V. findet vom 26.–28.04.2024 in Senftenberg in der BTU Cottbus-Senftenberg statt (Universitätsplatz 1, Gebäude 11, Hörsaal103). Unter dem Titel „Feuer und Flamme – Nutzen und Schaden des Feuers durch die Jahrtausende“ werden aktuelle archäologische Forschungen aus dem Land Brandenburg zu diesem Thema vorgestellt. Der Faszination von Feuer kann sich wohl niemand entziehen. Das Bemühen um die Beherrschung seiner einerseits lebenserhaltenden und andererseits zerstörerischen Kraft hat das Leben der Menschen durch die Zeiten bestimmt.

Den Auftakt der Tagung bildet der öffentliche Abendvortrag am 26.04.2024, 18:45 Uhr, von Dr. Immo Heske über die jüngsten Forschungen am bronzezeitlichen „Königsgrab von Seddin“ in der Prignitz. Im Umfeld dieser herausragenden Grabanlage wurden lange Reihen von Feuergruben entdeckt. Was hat es mit diesem Phänomen der Bronzezeit auf sich? Hier lassen sich durch die großräumigen Betrachtungen der Siedlungslandschaft vielleicht Erklärungen finden. Der Eintritt ist frei.

Luftbild der Grabungsfläche des Königsgrabs in Seddin
Die Grabungsfläche von oben. Foto: BLDAM, E. Schopper.

Am Samstag, 27.04. 2024, wird dann in einer Reihe von Vorträgen das Feuer unter verschiedenen Aspekten betrachtet: die Nutzung in Haus und Produktion, im kultischen Bereich, als Schadensfeuer und im Kampf. Seit wann wird überhaupt in Brandenburg gezielt das Feuer genutzt?  Was wurde gekocht und gebraten?

Auch im Totenritual spielt Feuer eine zentrale Rolle. Der Umgang mit den Toten sagt viel über die Gesellschaft der Lebenden und ist archäologisch gut zu erfassen: Wurde der Körper bestattet oder nur seine verbrannten Überreste, mit reichen Beigaben oder gänzlich ohne? Über die Jahrtausende haben veränderte gesellschaftliche Bedingungen immer auch die Totenrituale beeinflusst. Der derzeitige Wandel der Bestattungssitten mit der Aufgabe langer Traditionen ist nicht der erste.

Feuer als Energiequelle zur Produktion ist ein weiterer Aspekt. Gerade in der Lausitz sind hier hervorragende archäologische Ergebnisse erzielt worden. Die tagebaubedingte gezielte interdisziplinäre Untersuchung zusammenhängender Landschaften ermöglicht neue Einblicke in die Dimension der Nutzung und Gestaltung der Umwelt durch den Menschen. In Senftenberg wird dies am Beispiel der Kohlemeiler dargestellt.

Doch das Feuer muss beherrscht und behütet werden. Unachtsamkeit kann verheerende Folgen haben, wie die Stadtbrände des Mittelalters und der frühen Neuzeit zeigen, denen ganze Stadtviertel zum Opfer fielen. Die gewaltige zerstörerische Kraft von Feuer wurde allerdings durch die Zeiten auch gezielt von den Menschen in Konflikten eingesetzt. An mittelalterlichen Burgen lässt sich das archäologisch eindrucksvoll belegen.

Den Abschluss bildet am Sonntag, 28.04.2024, eine Exkursion mit dem Besuch der Festung und des Museums Senftenberg sowie des ATZ Welzow mit der Vorführung eines Metallgusses.

Sowohl der Vortragstag als auch die Exkursion stehen allen Interessierten offen, jedoch wird dafür jeweils eine Gebühr von 15 € erhoben.

Nähere Informationen zur Tagung und Anmeldeformulare finden Sie hier. Anmeldungen sind bis zum 19. April 2024 möglich. Anfragen per E-Mail richten Sie bitte an info@agibb.de.