Stadtkernarchäologie

Die Aufgabe der Stadtarchäologie in Brandenburg ist es, Quellen zu den Altstädten des Landes Brandenburg, aber auch im weiteren Sinne zur Mittelalter- und Neuzeitarchäologie, zu erschließen. Im heutigen Land Brandenburg haben wir insgesamt 107 Altstädte und 40 Minderstädte.

Stadtwüstung Freyenstein. Foto: J. Wacker, BLDAM

Die Masse der Dörfer und Städte ist in der Zeit des hochmittelalterlichen Landesausbaues vom späten 12. Jh. bis zum beginnenden 14. Jh. entstanden. Diese Urbanisierungswelle mit einem neuen Stadttypus, der geschlossenen kommunalen Stadt, zeichnete sich durch ein dichtes Netz von verbundenen Stadtgründungen aus. Durch die landesherrliche Städteförderung sollte eine Sicherung des ländlichen Raumes durchgeführt werden. Die Erbauung der Stadtmauern und Stadttore setzte im späten 13. Jahrhundert ein und erreichte ihren Höhepunkt im unruhigen 14. Jahrhundert. Von der Mitte des 14. bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts erwachte in den meisten Städten selbst eine rege Bautätigkeit. Neben den Befestigungsanlagen entstanden in dieser Zeit die heute noch erlebbaren Kirchen und Rathausbauten.

Stadtkerngrabung in Eberswalde, 2004. Foto: Archäologie-Manufaktur

Ansprechpartner: Dr. Joachim Wacker