Deutscher Preis für Denkmalschutz geht an die Förderbrücke F 60 in Lichterfeld

30.10.2019

Preisverleihung durch das DNK an den Förderverein Besucherbergwerk F60 e. V. (c) M.Baxmann/BLDAM, 2019

Heute wurden in Naumburg die bundesweit höchsten Auszeichnungen für den Denkmalschutz verliehen. Die Preise wurden durch das Deutsche National-komitee für Denkmalschutz feierlich überreicht.

Das Besucherbergwerk Förderverein F 60 e.V. in Lichterfeld (Landkreis Elbe-Elster) erhielt die ‚Silberne Halbkugel‘. Der Förderverein der F 60 wurde ausgezeichnet „für seinen ambitionierten, großartigen Einsatz, durch den die Abraumförderbrücke F 60 von einem zur Verschrottung erklärten technischen Großgerät – Zeichen für wirtschaftliche Leistung, aber auch großdimensionierte Zerstörung von Landschaft – schrittweise zu einem Denkmal und touristischen Highlight der Region avancierte. Der Förderverein hat durch seinen Enthusiasmus auch die Bevölkerung und staatliche Stellen begeistert, so dass hier außerordentliches, bürgerschaftliches Engagement, kommunale Verantwortungsbereitschaft und staatliche Förderpolitik ineinander gegriffen haben. Durch die als Rettungsaktion geplante Initialzündung des Vereins steht die unter Denkmalschutz gestellte Förderbrücke nun eindrucksvoll für den Strukturwandel in der Lausitz.“

Die F 60 liegt am nördlichen Rand des ehemaligen Braunkohletagebaus Klettwitz-Nord und wurde 1992, nach nur knapp 13 Monaten in Betrieb, stillgelegt. Sie wurde 2009 unter anderem wegen ihrer technik- und wirtschaftsgeschichtlichen Bedeutung als prägendes Element der Kulturlandschaft unter Denkmalschutz gestellt.

Das selbstfahrende Bergbaugroßgerät ist eine Stahlfachwerkgitterkonstruktion und wiegt ca. 11.000 t. Seine Abmessungen erstrecken sich auf 502 m in der Länge, ca, 240 m in der Breite und 80 m in der Höhe. Das Fahrwerk besteht aus 780 Rädern.

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Deutscher Preis für Denkmalschutz

Das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz verleiht jährlich Preise an Persönlichkeiten und Personengruppen, die sich in besonderem Maße um die Erhaltung des baulichen und archäologischen Erbes verdient gemacht haben. Der Deutsche Preis für Denkmalschautz gilt bundesweit als die höchste Auszeichnung auf diesem Gebiet und wurde in diesem Jahr an insgesamt 12 Preisträger in 3 Kategorien vergeben:

Den Karl-Friedrich-Schinkel-Ring erhielt Dipl. Ing. Ernst Greten (Niedersachsen).

Die Silberne Halbkugel ging an Besucherbergwerk Förderverein F60 e.V. (Brandenburg), sowie an die Gesellschaft der Freunde des Dessau-Wörlitzer Gartenreichs e.V. (Sachsen-Anhalt), die Stiftung Oldenburger Wall e.V. (Schleswig-Holstein), die Schlosspatrioten Homberg an der Ohm e.V. (Hessen), an Dr. med. Volker Kielstein (Thüringen) sowie an Dipl.-Ing. Patrice Wijnands (Baden-Württemberg).

Den Journalistenpreis erhielten: Wiebke Keuneke (Deutschlandfunk), Joachim Frank und Prof. Dr. Barbara Schock-Werner (Kölner Stadt-Anzeiger), Max Fellmann und Daniela Gassmann (Süddeutsche Zeitung Magazin), Herbert Stiglmaier und Frank Meißner (Bayerischer Rundfunk), Robert H. Schumann und Günther Wittmann (Medienwerkstatt Franken e. V.).

Der Internetpreis wird in diesem Jahr nicht vergeben.