Mehr als Bewahren – Die Imagekampagne „MehrWert“ zeigt Denkmalpflege neu

17.04.2025

Denkmalpflege als Klimaschützerin, Identitätsstifterin u. Innovationstreiberin

Denkmalpflege ist mehr als altes Zeug bewahren – sie ist aktiver Klimaschutz, nachhaltige Stadtentwicklung und ein Spiegel unserer Gesellschaft. Doch in der öffentlichen Wahrnehmung wird sie oft auf bürokratische Hürden und vermeintliche Verhinderungen reduziert. Die neue Imagekampagne „MehrWert“ der Vereinigung der Denkmalfachämter (VDL) räumt mit diesen Klischees auf und zeigt, welchen gesellschaftlichen Mehrwert Denkmalpflege für alle hat. Die Kampagne startet 2025 im Jubiläumsjahr des Europäischen Denkmalschutzjahres 1975 und lädt mit mutigen Fragen zum Perspektivwechsel ein: „Interessiert sich eigentlich irgendjemand für das, was die da machen?“ oder „Wäre die Kohle für einen neuen Kindergarten nicht sinnvoller investiert?“ – Diese provokanten Fragen sind Teil eines neuen Kommunikationskonzepts, das den gesellschaftlichen Wert von Denkmalen in den Mittelpunkt rückt.

Auszug aus dem Magazin MehrWert mit Vorstellung des brandenburgischen Beispiels „Einsteinturm“ in Potsdam. Konzeption, Redaktion, Gestaltung: Anzinger und Rasp, München

Denkmalpflege: Nachhaltig, wirtschaftlich, zukunftsweisend
In Brandenburg stehen nur etwa zwei Prozent der Gebäude unter Denkmalschutz – doch ihr Einfluss reicht gerade heute weit über ihre Anzahl hinaus. Sie sind klimaschonend, da sie bestehende Ressourcen erhalten, CO2-intensive Neubauten vermeiden und der Umgang mit ihnen Vorbild für eine dringend notwendige Reparaturgesellschaft ist. Sie sind wirtschaftlich wertvoll, da sie Städte und Regionen attraktiver machen und Arbeitsplätze schaffen. Und sie sind gesellschaftlich relevant, weil sie Identität und Heimat für alle Menschen bieten – ein Aspekt, der gerade heute sehr wichtig ist.

„Die Denkmalpflege wird oft als Nische gesehen“, sagt Prof. Dr. Thomas Drachenberg, brandenburgischer Landeskonservator und Mitglied des Vorstandes der VDL. „Denkmalpflege ist Problemlöserin, Forscherin, Vermittlerin und Innovationstreiberin. Die großen Erfahrungen in der nachhaltigen Reparatur und Erhaltung können als Blaupause für die anderen 98% der Bausubstanz dienen. Wir müssen dazu kommen, nicht zuerst an Abriss zu denken, sondern an Weiternutzung und Ergänzung des vorhandenen Bestandes. Das wollen wir mit ‚MehrWert‘ in die öffentliche Wahrnehmung rücken.“


Ein Magazin, starke Geschichten und Social Media
Kernstück der Kampagne ist ein hochwertiges Magazin, das am 7.3.2025 erschienen ist: Anhand der 18 fotogensten Denkmale Deutschlands erzählt es emotionale und ungewöhnliche Geschichten. Extrem hochwertige Bilder und inspirierende Geschichten eröffnen einen ganz neuen Blick auf unsere Denkmale. Essays zu gesellschaftlich relevanten Themen zeigen nahbar und klug wie relevant Denkmalpflege für aktuelle gesellschaftliche Fragen ist. Und ein überraschendes Denkmal-Lexikon ermöglicht weitere außergewöhnliche Perspektiven auf die Denkmalpflege. Flankiert wird die Kampagne von Social-Media, Plakaten und Veranstaltungen, die sich gezielt an ein breites Publikum richten – von Politik bis zur Zivilgesellschaft.


Mehr als nur altes Zeug – MehrWert für die Gesellschaft
Die Botschaft ist klar: „Denkmalpflege ist weder Nostalgie noch Elfenbeinturmdisziplin, sondern ein aktiver Beitrag zur Zukunft. Wer sich um Denkmale kümmert, sorgt für nachhaltige, lebenswerte Städte und Gemeinden, stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt und bewahrt wertvolles Wissen für kommende Generationen.“

Das Land Brandenburg veranstaltet in diesem Sinne zusammen mit der Landesdenkmalpflege in Mecklenburg-Vorpommern und den Architekten- und Ingenieurkammern beider Länder ab dem 19.6.2025 einen zweitägigen Landesdenkmaltag, der die vielfältigen Erfahrungen bei der Sanierung und Restaurierung der Hyparschalbauten von Ulrich Müther auswertet und vergleicht.


Passend zum Thema gibt es die Veranstaltungsreihe „Ortsgespräche“, die die Erfahrungen bei der nachhaltigen Erhaltung der Bauten konkret vor Ort zum Thema haben. Die Ortsgespräche sind ein niedrigschwelliges Format, das das BLDAM zusammen mit der Brandenburgischen Architektenkammer, der Brandenburgischen Ingenieurkammer und dem Verband Beratender Ingenieure Berlin-Brandenburg seit vielen Jahren erfolgreich organisiert.

Weitere Informationen:

Das Magazin ist hier abrufbar.

Die YouTube-Seite des BLDAM

Podcast-Folge “Ein Turm für Einstein”
www.vdl-denkmalpflege.de

Pressemeldung

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