Das Gräberfeld „Schweinert“ bei Falkenberg

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Digitales Geländemodell des Gräberfelds am Schweinert. Layout und Plot: M. Schlegel, O. Reinecke, BLDAM

In Kooperation mit dem Lehrstuhl für Geopedologie und Landschaftsentwicklung der BTU Cottbus-Senftenberg (Dr. A. Raab, Prof. Dr. Th. Raab) widmet sich ein durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördertes Projekt der wissenschaftlich fundierten Rekonstruktion der Landschaftsgeschichte des mit über 600 Tumuli größten spätbronzezeitlichen Hügelgräberfeldes in Deutschland „Schweinert“ bei Falkenberg an der Elster (Lkr. Elbe-Elster). In diesen noch laufenden Untersuchungen soll geklärt werden, welche morpho- und pedostratigraphischen Bezüge zwischen dem Hügelgräberfeld und den holozänen Bildungen in seinem weiteren Umfeld bestehen. Erste Hinweise auf äolische Reliefformen im „Schweinert“ konnten mit Hilfe von Bodenprofilen in Form von Pürckhauerbohrungen und Schürfgruben bestätigt werden. Umfangreiche geophysikalische Prospektionen mittels Bodenradar wurden durchgeführt und werden noch ausgewertet. Ebenso in der Auswertung befindet sich die pedostratigraphische Aufnahme eines Grabhügels, der im Rahmen einer gemeinsamen Grabungskampagne archäologisch und bodenkundlich untersucht wurde. Weitere noch laufende Auswertungen erfolgen an einem hochauflösenden Digitalen Geländemodell (DGM) zur Klassifikation von Reliefeinheiten, die Hinweise auf die Landschafts- und Landnutzungsgeschichte geben.

Daneben erfolgte im Rahmen des Forschungsprojektes erstmalig eine systematische Zusammenstellung aller publizierten Ausgrabungsberichte, des aufgrund seiner Größe und Prominenz bereits seit über 200 Jahren mehr oder minder fachmännisch untersuchten Gräberfeldes. In diesem Zuge konnte die Nutzung des Bestattungsplatzes in einen Zeitraum zwischen dem 11.–6.  Jahrhundert v. Chr. eingegrenzt werden. Es kann nun davon ausgegangen werden, dass die einzelnen Grabhügel in vergleichsweise kurzer Zeit angelegt worden sind und die kleineren Hügel eher jüngere Inventare erbrachten. Zu erahnen ist somit ein Belegungsbeginn des „Schweinert“ an dessen heutigem Westrand. Im Lauf der Jüngstbronze- bis Früheisenzeit erfolgte dann eine Erweiterung bzw. Verschiebung des Bestattungsplatzes nach Osten und Südosten.

Zum Projekt siehe auch den Beitrag auf der Website der BTU Cottbus-Senftenberg.