Seddin: Größte Halle der nordischen Bronzezeit ausgegraben

03.11.2023

Die Grabungsfläche von oben. Foto: BLDAM, E. Schopper.

Brandenburg hat ein archäologisches Highlight mehr: Die größte bekannte Halle der nordischen Bronzezeit wurde entdeckt und der Öffentlichkeit vorgestellt. Nahe des europaweit bekannten „Königsgrabs“ von Seddin konnte der monumentale Grundriss der Versammlungshalle des sagenumwobenden „Königs Hinz“ ausgegraben werden. Der brandenburgische Landesarchäologe Prof. Dr. Franz Schopper und Dr. Immo Heske von der Universität Göttingen führten als Projektverantwortliche den brandenburgischen Kulturstaatssekretär Tobias Dünow, Vertreter:innen der Gemeinde und des Landkreises sowie interessierte Bürger:innen über das Ausgrabungsgelände. Für Kulturstaatssekretär Tobias Dünow besitzt der Fund einen besonderen Anschauungs- und Erlebniswert und trägt zum Verständnis einer reichen, vielfältigen Kulturlandschaft bei, deren Wurzeln in der Bronzezeit liegen.

Dr. Immo Heske erläutert Tobias Dünow (links daneben), dem Staatssekretär für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, die Grabungsfläche. Foto: BLDAM, E. Schopper.

Nach Erkenntnissen der 14C-Daten stammt der Bau aus der Zeit vom 10. bis zum 9. Jahrhundert v. Chr. und ist damit nur geringfügig älter als der Grabhügel. Ein zweites, kleineres Gebäude, das noch nicht vollständig ausgegraben wurde, liegt direkt neben dem vollständig freigelegten Wandgräbchenhaus.

Seit März 2023 wird im Rahmen des Kooperationsprojektes „Siedlungsumfeld Seddin (SiSe)“ des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und dem Seminar für Ur- und Frühgeschichte der Georg-August-Universität Göttingen das Gelände nahe des Seddiner „Königsgrabs“ erforscht. Die Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) erlaubt erstmals die archäologische Ausgrabung von umfangreichen Flächen.