Projekt “Junge Archäologen Prignitz” gewinnt Deutschen Preis für Denkmalschutz 2025

25.07.2025

Die Leidenschaft für die eigene Geschichte und der Wunsch, junge Menschen für das kulturelle Erbe ihrer Heimat zu begeistern, haben in der Prignitz ein außergewöhnliches Projekt hervorgebracht: Das Bildungsprojekt „Junge Archäologen Prignitz“. Dieses Engagement wird nun auf Bundesebene vom Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz mit dem Deutschen Preis für Denkmalschutz 2025 gewürdigt. Das Projekt ist eine gemeinsame Initiative des Förderkreises Prignitzer Museen e.V., des Stadt- und Regionalmuseums der Stadt Perleberg und des Sachbereiches Denkmalschutz des Landkreises Prignitz. „Junge Archäologen Prignitz“ bietet Jugendlichen die Möglichkeit, in die Rolle von Archäolog*innen zu schlüpfen und sich in einem mehrtägigen Sommerzeltlager unter der Leitung von Gordon Thalmann für den Denkmalschutz und Torsten Foelsch für das Museum aktiv mit der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen – nicht nur theoretisch, sondern mit echten Grabungen, wissenschaftlicher Begleitung durch Expert*innen und Eigenverantwortung.

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Sommercamp der „Junge Archäologen Prignitz“. Foto: Landkreis Prignitz

Vom Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz heißt es: “Der Vermittlungspreis wurde für die Konzeption und Umsetzung des mehrjährigen Projektes „Sommercamp – Junge Archäologen Prignitz“, welches jährlich wechselnd auf archäologisch-bauhistorisch besonders interessanten Fundplätzen stattfindet, vergeben. Es zielt auf sozialen Zusammenhalt, Bildungserlebnisse sowie Denkmalvermittlung ab. In vorbildlicher Weise arbeiten institutionelle und wissenschaftliche Akteure zusammen, um Jugendlichen und auch Erwachsenen Grundkenntnisse der praktischen Archäologie, Bau-, Kunst-, Heimat- und Landesgeschichte mitzugeben. Zusätzlich gibt es Raum für Forschung und das Erlernen eines demokratischen, sozialen Miteinanders.” Den Sieg holte das Projekt in der Kategorie „Vermittlungspreis“. Dafür erhält der Förderkreis Prignitzer Museen e.V. eine Prämie in Höhe von 3000 Euro, die für das Projekt eingesetzt wird. Die offizielle Preisverleihung findet Anfang November in Berlin statt.

Der Startschuss für das Projekt fiel im Jahr 2022 mit sechs Teilnehmenden. Im vergangenen Jahr waren schon insgesamt 16 Jugendliche bei den Ausgrabungen an der alten Schlossruine in Kletzke dabei. Zusätzlich wurden sie von drei Studenten der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg fachlich betreut. Die Funde, die während der Sommerzeltlagers zu Tage gefördert werden, werden dokumentiert, aufbereitet, durch eine Kooperation mit dem BLDAM wissenschaftlich untersucht und teilweise auch veröffentlicht. Auch in Zukunft soll das Projekt „Junge Archäologen“ fortgeführt werden. In diesem Jahr werden die Teilnehmenden vom 24. bis 30. August auf der Burg Putlitz nach den Schätzen längst vergangener Zeiten graben.