NS-Architekturmodelle digital

Geplante und gebaute NS-Architektur.
Ein Bestand von Glasplattennegativen im Messbildarchiv des BLDAM

Im Messbildarchiv des BLDAM gibt es ein Konvolut von rund 1.800 großformatigen Glasnegativen, die Gebäude, zugehörige Pläne und Modelle sowie Zeichnungen verschiedener Bauprojekte des Nationalsozialismus aus der Zeit von etwa 1937-44 darstellen. Sie entstanden nach einem Großauftrag Albert Speers (1905-1981), einer der führenden Architekten der NS-Zeit, an die Staatliche Bildstelle Berlin.

Das Projekt „NS-Architekturmodelle Digital – Digitalisierung, Archivierung, Erschließung und Präsentation der Glasnegative von Modell- und Planunterlagen zu Architektur des NS-Staates“ wird von März 2018 bis Dezember 2020 durch das Programm „Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes – eHeritage“ beim Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Es widmet sich der Vorbereitung einer webbasierten Präsentation des mittlerweile digitalisierten Konvolutes. Zudem sollen verschiedene Fragestellungen tiefergehend bearbeitet und publiziert werden: Neben der Erforschung der Bestandsgeschichte sind Recherchen zu ausgewählten Teilbeständen geplant, beispielsweise zur Verwendung von Modellen für die Planungen der Reichshauptstadt „Germania“ oder zum facettenreichen Werk des Architekten Friedrich Tamms.

Projektleitung: Astrid Mikoleietz M.A.
Wissenschaftliche Bearbeitung:
Dr. Katharina Steudtner

Erfassungsprojekt Lausitz

Projekt zur Erfassung der Bergbau Kulturlandschaft in der Lausitz

Die Bundesregierung hat im August 2020 das Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen verabschiedet. Dieses hat das Ziel, die vom Braunkohleausstieg betroffenen Regionen zu fördern und den dortigen Strukturwandel zu begleiten.

Vor diesem Hintergrund führt das BLDAM von Juli 2021 bis Juni 2023 ein Erfassungsprojekt zur Erforschung der bergbaubedingten Kulturlandschaft mit ihren prägenden materiellen Zeugnissen in der Lausitz durch. Das Projekt wird durch Bundesmittel finanziert und erfolgt in Kooperation mit den gleichzeitig stattfindenden Erfassungen in den Braunkohlegebieten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen.

Erfasst werden braunkohlebezogene Bauten und technische Anlagen einschließlich ihrer landschaftlichen und städtebaulichen Kontexte, die in unmittelbarem und mittelbarem Zusammenhang mit der Braunkohleindustrie stehen. Das Untersuchungsgebiet im Land Brandenburg umfasst die Landkreise Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz, Dahme-Spreewald und Spree-Neiße sowie die kreisfreie Stadt Cottbus.

Dezernat Inventarisation und Dokumentation
Dr. Christine Onnen

Projektleitung:
Louise Warnow M.A., Tanja Trittel M.Sc.

Wissenschaftliche Erfassung:
Franz Dietzmann M.Sc.
Dipl.-Ing. Kirsten Krepelin
Dr. Barbara Kündiger
Kaja Boelcke M.A.
Tanja Trittel M.Sc.
Stefan Krug M.A. (IT)


Erfassungsprojekte baubezogener Kunst der DDR

Erfassungsprojekte baubezogener Kunst von 1946 bis 1990

Im Land Brandenburg, wie in den anderen östlichen Bundesländern auch, verweisen bis heute zahlreiche Werke baubezogener Kunst von 1946-1990 auf den zeittypischen  gesellschaftspolitischen Entstehungskontext der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Seit 2021 erfasst und erforscht das BLDAM den Bestand in mehreren Teilprojekten sukzessive und systematisch.
Ziel der Erfassungsprojekte ist es, einen landesweiten wissenschaftlich fundierten Überblick zum noch erhaltenen Bestand in Brandenburg bezüglich Quantität und Qualität zu bekommen, um u.a. denkmalwerte Objekte zu identifizieren.  Viele Gebäude und Kunstwerke dieser Entstehungszeit sind bereits verloren, weitere durch Sanierungen und Stadtumbau bedroht. Die überkommenden Werke aber zeugen von der deutsch-deutschen Geschichte, ihren Entwicklungsprozessen und bedeutenden Ereignissen. Sie sind bis heute in der öffentlichen Wahrnehmung präsent, stiften Identität und regen zur kritischen Auseinandersetzung an.

Die Neubautätigkeit in der DDR wurde ganz überwiegend aus staatlichen Mitteln finanziert. Ein festgelegter Anteil der Bausumme hatte dabei der künstlerischen Ausgestaltung des jeweiligen Vorhabens zu dienen – an repräsentativen Großbauten, Plätzen, Wohngebieten, Grünanlagen,  Produktionsstätten oder öffentlichen Einrichtungen. Die staatlich beauftragen Kunstwerke sollten im Zusammenspiel mit den Gebäuden und Anlagen den erfolgreichen Aufbau des Sozialismus illustrieren, der Öffentlichkeit die Überlegenheit des neuen Gesellschaftssystems programmatisch vor Augen führen und Zukunftsoptimismus verbreiten.
Der bisher kaum aufgearbeitete Bestand erhaltener Kunstwerke dieser Zeit weist ein breites und differenziertes Spektrum von Themen und Motiven auf: von plakativ-propagandistischen Auftragsarbeiten im Stil des sozialistischen Realismus, über ideologisch eher unverfängliche, folkloristische oder regionale Themen und Alltagszenen, bis hin zu abstrakten Bildwelten.

Bisher erfolgte Erfassungsprojekte baubezogener DDR-Kunst:

2021      Schwedt/Oder
(kunsthistorische Inventarisierung und restauratorische Erfassung)  

2022      Frankfurt/Oder und Cottbus (kunsthistorische Inventarisierung – finanziert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur)
              
2022   
  Eisenhüttenstadt
(kunsthistorische Inventarisierung und restauratorische Erfassung) 

2023      Potsdam – in Planung
(kunsthistorische Inventarisierung und restauratorische Erfassung)

Erfasst werden vor allem die städtebaulichen, funktionalen und gestalterischen Bezüge zwischen Werk und Architektur, die restauratorische Erfassung untersucht das Verhältnis zwischen der gestalterischen Absicht und der Ausführung sowie den aktuellen Zustand und ggf. erforderliche Erhaltungsmaßnahmen.  Außerdem werden die Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte der Werke recherchiert.

Die Erfassungskampagnen werden von externen Mitarbeiter*innen und freiberuflichen Fachkolleg*innendurchgeführt und wissenschaftlich betreut durch das Dezernat Inventarisation und Dokumentation sowie das Referat Bauforschung und Restaurierung. Möglich wurden und werden diese Erfassungskampagnen auch durch die gute Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen in den Städten oder Kommunen.

Ansprechpartnerinnen Inventarisation:
Dr. Christine Onnen
Julia Gerber

Ansprechpartnerin Restaurierung:
Mechthild Noll-Minor