Entwicklung der Beschäftigtenzahlen nach 1990

Entwicklung der Beschäftigtenzahlen im Lausitzer Braunkohlebergbau. Grafik: Nora Wiedemann, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen. Datenquelle: Statistik der Kohlewirtschaft e. V.

Die Beschäftigtenzahl im Lausitzer Bergbaurevier war seit Ende des Zweiten Weltkriegs aufgrund der Konzentration der DDR auf den heimischen Energieträger Braunkohle beständig gewachsen. Sie erreichte ihren Höhepunkt Ende der 1980er Jahre. Der Bezirk Cottbus, der große Bereiche des Lausitzer Braunkohlereviers umfasste, wurde zum Energiebezirk der DDR ernannt. Viele Menschen fanden Arbeit in den Kohlegruben, den Kokereien, Gaswerken, Brikettfabriken und Kraftwerken und Wohn- und Lebensraum in neu errichteten Stadtvierteln . Nach 1989 änderten sich die Rahmenbedingungen für die Braunkohlenindustrie grundlegend, indem der die Nachfrage nach Produkten von Brikettfabriken und Schwelereien innerhalb kurzer Zeit zusammenbrach. Alternative Energieträger wie Erdöl und Erdgas gewannen rasant an Bedeutung. Damit gingen die Schließung von Tagebauen und Veredelungsbetrieben sowie der Verlust Zehntausender Arbeitsplätze einher. Dies führte in allen ostdeutschen Braunkohlerevieren zu hohen Arbeitslosenquoten, z.B. in Städten wie Hoyerswerda, und damit einhergehend zum Wegzug tausender Familien aus der Region. Die Beschäftigtenzahlen stabilisierten sich um das Jahr 2000 auf etwa ein Achtel der vor der politischen Wende in diesem Segment beschäftigten Personen. Mit dem beschlossenen Ausstieg aus der Kohleverstromung steht den Beschäftigten in der Braunkohleindustrie ein erneuter Strukturwandel bevor, der durch zahlreiche Maßnahmen des Bundes und der beteiligten Länder begleitet werden soll.